R.K. Harmonie Sint Caecilia „De Gele Rijders“ Im ersten Viertel des zwanzigsten Jahrhunderts erlebte Maastricht, die südlichste Stadt der Niederlande, einen Wachstumsschub. Nachbargemeinden wurden eingegliedert und neue Stadtteile entstanden. So auch das Viertel Wittevrouwenveld („Feld der weißen Frauen“). Der damalige Pfarrer gründete nicht nur eine neue Kirche, sondern auch einen Jungfrauenchor, ein Patronatsgebäude und eine Musikkapelle. Die letztere, entstanden im Jahr 1927, wurde selbstverständlich der hl. Cäcilia gewidmet. In der Nachkriegszeit versuchten sämtliche Musikkapellen (in Maastricht gab und gibt es Dutzende davon!) sich durch eine Uniform voneinander zu unterscheiden. Davor wurde bloß in Zivilkleidung musiziert. Weil das Korps der reitenden Artillerie der niederländischen Armee aufgehoben war, erhielt man die Erlaubnis deren Uniformen zu tragen. Wegen der überschwänglichen gelben Ausstattung der Uniformen wurden die Artilleristen von jeher Gele Rijders („gelben Reiter“) genannt und diese Bezeichnung ging fast automatisch über auf die Kapelle, die deshalb ab 1957 zwei Namen führt. Gemütlich zusammen musizieren und angenehme Konzerte aufführen: das sind die Hauptziele. Gelegentlich wird eine Herausforderung gesucht in Form von Musikwettbewerbe. Musikkapelle und Spielmannszug sind willkommene Gäste bei zahlreichen feierlichen und kirchlichen Ereignissen im eigenen Viertel und weit draußen. So wird jährlich am Kölner Rosenmontagszug teilgenommen. Und alle vier oder fünf Jahre gibt es eine Konzertreise nach Spanien, Italien, Österreich und jetzt Bayern, zum Vergnügen von Teilnehmern und Zuhörern. Wie es dem Jungfrauenchor ergangen ist, weiß keiner mehr. Die Musikkapelle, fast ein Jahrhundert alt, ist quicklebendig.
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